02/02/2025
Wenn die Welt den Akku leert – Bericht aus der Chamer Zeitung
Liebe Leserinnen & Leser,https://www.gemeinde-schorndorf.de/freizeit-tourismus/vereine/20/dorfgemeinschaft-radling
das Thema Hochsensibilität begleitet mich schon mein ganzes Leben. Über die Jahre habe ich gelernt, diese Gabe zu verstehen und mit ihren Herausforderungen besser umzugehen. Um anderen Betroffenen zu helfen, habe ich im Landkreis Cham eine Selbsthilfegruppe gegründet. Vor kurzem hatte ich die Ehre, dass die Chamer Zeitung über meine Geschichte und meine Arbeit berichtet hat. Ich teile den vollständigen Artikel von Dominik Altmann hier mit euch.
© Chamer Zeitung, Januar 2025 – Autor: Dominik Altmann
Ein Radlinger ist hochsensibel und gründet eine Selbsthilfegruppe
Hochsensible Menschen nehmen alltägliche Eindrücke intensiver wahr – und das ist erschöpfend. Gabor Paranai will Leidgenossen einen Schutzraum bieten, in dem sie lernen, ihre besonderen Fähigkeiten zu nutzen.
23. Januar 2025, 15:54 Uhr
Zu viele Reize auf einmal erschöpfen Gabor Paranai. Er ist hochsensibel und will mit einer Selbsthilfegruppe anderen Menschen helfen, zu verstehen, was sie plagt.
Gerüche, Gefühlseindrücke, Geräusche: Die Umwelt ist voll davon und diese sensorischen Eindrücke können die Akkus von einem Fünftel der Deutschen leeren. Und dann wissen die nicht einmal, woher diese starke Erschöpfung kommt. Der Körper verdeutlicht es ihnen noch, ehe hochsensiblen Menschen klar wird, was mit ihnen los ist. Bis zur Erkenntnis über diesen persönlichen Wesenszug ist es oft ein langer Weg. Gabor Paranai will helfen, eine Abkürzung zu finden, er hat eine Selbsthilfegruppe gegründet.
Menschen mit hochsensibler Veranlagung sind empfänglich für feinste Reize. Was im Alltag eine Bereicherung sein kann, wird in unserer schnelllebigen, oft grellen Multimediawelt jedoch schnell zur Herausforderung. Gabor Paranai hat diese Erfahrung über Jahre hinweg selbst gemacht.
Annette Riedl: Gegen Hochsensibilität gibt es keine Medikamente. Die Forschung legt eine genetische Disposition nahe, allerdings befasst die sich erst seit Mitte der 1990er Jahre näher mit dem Thema.
Der Psychiater Carl Gustav Jung hat als einer der ersten Hochsensibilität beschrieben.
Der gebürtige Ungar und gelernte Handwerker fühlte sich über lange Zeit oft müde, gestresst und ausgelaugt. Es plagen ihn Konzentrationsprobleme, Neurodermitis, Bluthochdruck oder Schlafstörungen. Doch die Ursachen blieben unklar – organische Störungen konnten Ärzte ausschließen. Auf der Suche nach Antworten begann Paranai, sich intensiv mit sich selbst und seiner Lebensweise auseinanderzusetzen.
Was sagt die Forschung zum Thema?
Er recherchierte nach und stieß auf das Buch von Elaine N. Aron. Die US-amerikanische Psychologin schrieb in den 1990ern mit “The Highly Sensitive Person: How to Thrive When the World Overwhelms You” (Deutsche Fassung: Sind Sie hochsensibel?) ein Standardwerk über Hochsensibilität. Gabor erkannte sich selbst in den Beschreibungen wieder.
Aber bereits Psychiater Carl Gustav Jung und der Entwicklungspsychologe Jerome Kagan thematisierten die Hochsensibilität. „In letzter Zeit hat die Forschung zu diesem Thema stark an Fahrt aufgenommen“, weiß Dr. phil. Alexander Hasmann. Er ist leitender Psychologe der Psychiatrischen Institutsambulanz der MedBo in Cham.
Er erklärt: „Hochsensibilität wird seit einigen Jahren mehr und mehr mit Genvarianten bestimmter Markergene in Verbindung gesetzt. Bei betroffenen Personen zeigen sich messbare Unterschiede besonders in den Hirnregionen, die für Aufmerksamkeit und Empathie eine zentrale Rolle spielen.” Etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung zeigen dieses Persönlichkeitsmerkmal.
„Als hochsensibler Mensch nimmt man oft die Emotionen anderer Menschen viel stärker wahr“, erklärt der 41 Jahre alte Radlinger. Besonders dann, wenn ihn jemand mit einem oberflächlichen „Mir geht’s gut“ abwimmeln möchte, obwohl die Wahrheit eine ganz andere ist, lässt ihn das nicht los. In großen Menschenmengen potenziert sich dieses Gefühl – und wirkt sich mitunter auf seine eigene Stimmung aus.
Die Wahrnehmung läuft ständig auf Hochtouren
Der Psychologe von der MedBo sagt, es handele sich bei der Hochsensibilität um ein Temperamentsmerkmal, das mit den Umweltbedingungen äußerst dynamisch in Interaktion trete. „In der Folge können diese Personen ihr Leben einerseits als ausgesprochen erfüllend, aber auch als mitunter schwierig wahrnehmen.“
Für hochsensible Menschen bedeutet die intensive Wahrnehmung oft, dass sie schneller müde oder gestresst sind. „Unsere Sinne laufen permanent auf Hochtouren“, erklärt Paranai. „Wenn man nicht versteht, warum das so ist, kann dies eben zu chronischem Stress oder gesundheitlichen Problemen führen.“
Doch Hochsensibilität ist keine Schwäche, sondern eine Stärke – wenn man lernt, mit ihr umzugehen und sich selbst zu schützen. Paranai betont, wie wichtig es sei, das Bewusstsein für diese Veranlagung zu schärfen: „Hochsensible Menschen können ihr Leben bewusster gestalten und ihre besonderen Fähigkeiten nutzen.“ Vor allem Kreativität, Empathie und Akkuratesse sind das – Eigenschaften, die in vielen Lebensbereichen vorteilhaft sind.
In der Selbsthilfegruppe, die Paranai ins Leben gerufen hat, können Betroffene in einem geschützten Rahmen mit Gleichgesinnten ins Gespräch kommen und Strategien für den Alltag entwickeln. „Hochsensibilität ist keine Schwäche, sondern eine Gabe“, betont er noch einmal. Die Selbsthilfegruppe für Hochsensible im Landkreis Cham hat Paranai zusammen mit Unterstützung vom Gesundheitsamt Cham und, dem Leiter des BRK-Sozialdienstes im Haus am Klosterberg, gegründet. Die Gruppe trifft sich jeden letzten Samstag im Monat von 14:00 bis 16:00 Uhr im Haus am Klosterberg.
Interessierte sollen sich bei Paranai melden. Möglich ist das per E-Mail an kontakt@gabor-paranai.com oder auf Facebook unter „Hochsensible Landkreis Cham“. Für weiteren Austausch und Infos gibt es zudem die Facebook-Gruppe „Hochsensible-Cham“.
Zur Person
Gabor Paranai ist gelernter Handwerker. Auf der Suche nach den Ursachen seiner gesundheitlichen Probleme stieß er auf das Thema Hochsensibilität. Daraufhin ließ er sich zum EMB®-Berater (Ernährung, Mental, Bewegung) ausbilden. In seiner Praxis in Schorndorf unterstützt er Menschen dabei, durch das In-Balance-Bringen der drei Bereiche ein gesundes und erfülltes Leben zu führen.
Zusatzaustausch und Kontakt
Falls du dich angesprochen fühlst oder mehr erfahren möchtest, lade ich dich herzlich zu einem unserer Treffen ein. Melde dich einfach per E-Mail oder besuche unsere Facebook-Seite.
Herzlichst,
Gabor Paranai
HSP & EMB®-Berater
Admin - 12:16:32 | Kommentar hinzufügen
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